Nomos Glashütte

Seine Anzeigen beispielsweise wöchentlich im „Spiegel“ sorgten in der Uhrenbranche für Gesprächsstoff, weil sie witzig formuliert und anders waren, als was man von der Luxusuhrenbranche in Bezug auf Werbung gewohnt war. Durch das markante Design, das bis heute unverändert ist, und diese ganz andersgeartete Werbung erlangten NOMOS-Uhren recht schnell Kultstatus in bestimmten Kreisen. Journalisten, Grafiker, Architekten, eben all jene, die sich gern zu den "Kreativen" rechnen, gehörten zu diesen Kreisen. Auch Judith Borowski, die junge Journalistin aus Hamburg zählte dazu. Sie wusste damals genau, wie sie ihr erstes Redakteursgehalt anlegen wollte: nämlich in eine Tetra von NOMOS Glashütte. "Leider war die dann doch ein bisschen zu teuer für mich", erinnert sich Borowski, und es ist ihr fast ein bisschen unangenehm, wenn sie erzählt, wie sie dennoch an ihre Tetra gekommen ist. Sie kontaktierte mal eben Roland Schwertner und fragte nach einem Rabatt für diese Uhr. Schwertner wollte nicht so recht darauf eingehen, ließ sich aber dann doch überreden, unter der Bedingung: Borowski müsse mit ihm ein Bier trinken gehen, wenn sie mal in Dresden sei. Erst zwei Jahre später löste Borowski ihr Versprechen ein, und es beginnt die Geschichte von NOMOS Glashütte als "Werbeagentur mit angeschlossener Uhrenmanufaktur", wie Fachjournalisten den Uhrenhersteller auch scherzhaft nennen. Genau zu diesem Zeitpunkt, als das Treffen in Dresden stattfand, suchte Borowski nach neuen Perspektiven: "Ich hatte bei der ARD viele Nachtschichten und wollte weg vom tagesaktuellen Journalismus." Sie verlagerte ihren Wohnsitz vom teuren Hamburg in das damals noch erheblich günstigere Berlin und machte sich selbstständig. Ihre Agentur nennt sich Berlinerblau. Ihre ersten Aufträge erhielt Judith Borowski von NOMOS Glashütte. Zuerst arbeitete sie nur fünf, sechs Tage im Monat dafür, aber schon sehr bald nahm die Uhrenmanufaktur sie komplett in Beschlag. Nun wurde Berlinerblau als hundertprozentiges Tochterunternehmen an die Uhrenmanufaktur angegliedert. Borowski wurde zunächst Geschäftsführerin von Berlinerblau und 2003 Mitgesellschafterin von NOMOS Glashütte.

Die NOMOS Tangente gibt es sowohl mit Handaufzug als auch mit einem Automatikaufzug. Die Automatik-Variante der Tangente gehört zur Kollektion Neomatik. Diese Serie stellt sich in ihrer Erstauflage jeweils mit zwei Ausführungen der Modelle Tangente, Ludwig, Orion, Metro und Minimatik vor. In jedem Zeitmesser findet man das fundamental neu entwickelte Automatikwerk DUW 3001. Jedes der fünf Modelle erhält man in zwei Varianten – zum einen mit cyan-farbenen Akzenten auf weiß versilberten Zifferblättern sowie mit orangefarbenen Details auf champagnerfarbenen Zifferblättern. Die 35 und 36 Millimeter großen Gehäuse aus Edelstahl besitzen einen Glasboden. Getragen werden die Uhren an einem Armband aus Pferdeleder- oder aus Rindsleder. Zur Baselworld 2016 kam die Tetra Neomatik noch zur Kollektion hinzu. In der quadratischen Uhr mit einem Gehäuse aus Edelstahl tickt erstmals ein Kaliber mit Automatikaufzug. Zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven wurde die Serie Tetra Sinfonie auf den Markt gebracht.

Die Uhren der Manufaktur NOMOS Glashütte werden in der berühmten sächsischen Uhrenstadt von Hand gefertigt und heutzutage produziert NOMOS die meisten mechanischen Uhren aller deutscher Uhrenproduzenten.